Die Recurvearmbrust basiert noch weitesgehend auf dem Prinzip des Arbalest aus dem 12. Jahrhundert, wobei die ersten solcher Waffen bereits im 5. Jahrhundert im antiken Griechenland erfunden und benutzt wurden. Trotz des Alters dieser Technolgie heißt das aber nicht, dass Sie heute zum alten Eisen gehört und keine Verwendung mehr findet. Bis heute erfreut Sie sich zurecht großer Beliebtheit unter Anfängern als auch Profis.
Das Wort Recurve kommt aus dem Englischen und bedeutet soviel wie „zurück gebogen“. Dies bezieht sich auf die Enden der Wurfarme, die zum Schützen gebogen sind und die meiste Energie speichern. Dadurch erhält der Pfeil beim Abschuss eine höhere Energie und somit mehr Geschwindigkeit und Kraft.
Moderne Recurvearmbrüste bestehen heutzutage aus Faserverbundwerkstoffen wie Carbon, Glasfaser oder anderen Kunststoffverbindungen sowie aus Leichtmetallen.
Aufbau einer Recurvearmbrust
Recurvearmbrüste sind in der Regel größer und breiter als Compoundarmbrüste, da man bei diesem Prinzip entsprechend große Wurfarme braucht, um eine große Kraft auf den Pfeil übertragen zu können. Dadurch das wir hier kein CAM-System haben sondern nur eine einzige Sehne, ist der Pflege- und Wartungsaufwand geringer als bei Compounds. Ansonsten ist der generelle Aufbau der beiden Arten gleich.
Funktionsweise
An den beiden flexiblen Wurfarmen ist an den Enden die Bogensehne befestigt. Durch das Einhängen der Sehne an den Bogenenden existiert von vornherein eine Vorspannung des Bogens. Beim Spannen der Bogensehne werden die Wurfarme weiter gebogen und speichern Energie. Durch das Betätigen des Abzuges wird die Sehne losgelassen, welche dann für die Beschleunigung des Pfeils sorgt. Durch Sicherung muss nach dem Spannen keine Kraft mehr aufgebracht, um die Armbrust auf Spannung zu halten. Dies ist generell ein Vorteil der Armbrust gegenüber dem Bogen.
Die maximale Zugkraft wird durch die Steifigkeit und größe der Wurfarme vorgegeben. Dieses Zuggewicht beträgt bei einfacheren Armbrüsten in der Regel um die 175 lbs(ca. 80 kg). Bei besseren Modellen kann es gut und gerne bis zu 280 lbs (ca. 127 kg) hochgehen.
Beim Recurveprinzip wirkt beim Lösen der Sehne die höchste Kraft auf den Pfeil. Mit zunehmender Entspannung der Sehne nimmt auch die Kraft immer weiter ab. Diese Art der Beschleunigung hat einen geringeren Wirkungsgrad als bei Compoundprinzip, da dort am Anfang erst eine geringe Kraft wirkt, die sich dann bis zum Ende immer weiter steigert. Dieser System ist effizienter, weil weniger Kraft zur Überwindung der Masseträgheit des Pfeils verloren geht.
Spannen der Recurvearmbrust
Wie auch bei Compoundarmbrüsten nutzt man heute üblichweise nur noch Spannhilfe, um seine Armbrust zu spannen, da Sie man so keine Angst um seine Finger haben brauch und sich die Arbeit erleichtert. Da große bzw. sehr gute Recurves ein Zuggewicht bis zu 130 kg haben können, ist es eigentlich nur schwer vorstellbar, dass das jemand ohne Zuhilfenahme einer Spannhilfe bewältigen kann. Das Spannen mit der mobilen Varinate nennt man auch Rope Cocking.
Bessere Armbrüste besitzen häufig ein integriertes Spannsystem im Schaft. Dort brauch man nur an einer Kurbel drehen, um den Bogen zu spannen. Das Prinzip ähnelt dem einer Angelrolle, die zum Einholen des Fisches gedreht wird und durch eine Sicherung nicht zurückdrehen kann. Diese Methode nennt man Crank Cocking. Bei vielen Herstellern lässt sich so eine Vorrichtung auch nachrüsten. Diese ist zwar nicht immer ganz billig, ist aber in jeder Hinsicht ihr Geld wert.
Wartung und Pflege
Eine Recurvearmbrust braucht nur sehr wenig Pflege, da wir hier kein komplexes Umlenkrollensystem wie bei der Compoundarmbrust haben. Die Bogensehne sollte häufig mit Sehnenwachs eingeschmiert werden, um weiterhin geschmiedig zu bleiben. Da wir nur eine Sehne haben, ist das in kürzester Zeit erledigt. Dann sollte alle mechanischen Teile, wie der Abzug und die Pfeil- bzw. Trockenschusssicherung, immer mal wieder geölt werden, damit alles sauber läuft und nicht rostet. Als letztes sollte man die Pfeilführung nach ca. 75-100 Schüssen neu schmieren, um die Reibung zwischen Pfeil und Lauf sowie Sehne Lauf immer möglichst gering zu halten.
Wenn man seiner Armbrust immer wieder ein bisschen Liebe zukommen lässt, dann sollten drei Jahre für eine Sehne kein Problem darstellen. Der Vorteil einer Recurvearmbrust liegt darin, dass zum Wechsel der Bogensehne keine Bogenpresse nötig. Man kann Sie einfach mit den Händen innerhalb weniger Sekunden wechseln. Ausführlichere Information zum Thema Pflege und Wartung findet man in der Kategorie Ratgeber sowie in der Kategorie Anleitungen.
Welche Recurvearmbrust soll ich mir zu legen?
In der Kaufberatung finden Sie ausführliche Informationen und Kaufvorschläge für verschiedene Budgets von 200€ bis zu 2000€. Wir empfehlen dort die für uns geeignetsten Kandidaten nach bestem Wissen und Gewissen.